Rainer Matheisen

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Rainer Matheisen (* 29. November 1980[1] in Mettmann) ist ein ehemaliger deutscher Politiker (FDP). Er war von 2017 bis 2022 Abgeordneter im Landtag Nordrhein-Westfalen.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er ist als Sohn einer koreanischen Mutter in Mettmann geboren. Rainer Matheisen legte seine Abiturprüfung im Jahr 2000 ab, Zivildienst und eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann schlossen sich an. Bereits zu Schulzeiten machte er sich mit einem kleinen Unternehmen für Elektronik und Kommunikation selbstständig. Er ist verheiratet und lebt mit seiner Frau und einer Tochter in Düsseldorf. Nach der Landtagswahl wurde Matheisen Honorarkonsul der Republik Korea in Düsseldorf.[2]

Akademische Laufbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während seines Studiums der Germanistik und Politikwissenschaft an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf amtierte er von 2007 bis 2009 als AStA-Vorsitzender.[3] Mit seinem Stellvertreter Philipp Tacer konnte er erreichen, dass die Heinrich-Heine-Universität im Sommersemester 2008 als erste Hochschule in Nordrhein-Westfalen ein landesweit gültiges Semesterticket einführte.[4]

Während seiner Amtszeit wurden Mehrausgaben des AStA in Höhe von rund 70.000 Euro aus Rücklagen entnommen. Die Opposition kritisierte dies, stimmte dennoch dem Haushalt schlussendlich zu. Besondere Kritik durch den Marxistischen Studierendenbund Spartakus erfuhr auch die von Matheisen zugegebene Tatsache, dass er für mehr als 800 Euro auf Kosten des AStA private Telefongespräche führte. Nach Konsultation des Finanzreferates wurde der Betrag mit seiner Aufwandsentschädigung verrechnet.[5]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Düsseldorf gehörte Matheisen ab 2009 dem Stadtrat an. Während seines Ratsmandats setzte er sich unter anderem gegen die vom damaligen Verkehrsdezernenten und späteren Düsseldorfer Oberbürgermeister Stephan Keller initiierte Umrüstung der zahlreichen Gaslaternen ein und unterstützte die Initiative Düsseldorfer Gaslicht, welche sich zum Erhalt und zur Pflege als Industriedenkmal einsetzt.[6] Mit einer Ratsmehrheit am 14. Mai 2020 wurde dieses langfristige Ziel erreicht und die Unterschutzstellung von ca. 10.000 Gaslaternen sichergestellt.[7]

Matheisen kandidierte ab 2010 im Landtagswahlkreis Düsseldorf III für das Direktmandat, wobei er 4,3 % (2010), 6,3 % (2012) und 11,2 % (2017) der Erststimmen erhielt. Bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 2017 zog er über die Landesliste seiner Partei in den 17. Landtag Nordrhein-Westfalens ein.[8] Daraufhin legte er im Sommer 2017 sein Ratsmandat nieder. Er wurde von der FDP-Landtagsfraktion zum Sprecher für die Themen Innovationen und Start-ups und zum Sprecher für Drogenpolitik gewählt. Er setzte sich für die kontrollierte Abgabe von Cannabis zu Genusszwecken ein.[9] Nach der Landtagswahl 2022 schied er aus dem Landtag aus und kündigte an, sich vorerst seiner Aufgabe als Honorarkonsul und beruflich neuen Aufgaben widmen zu wollen. Eine erneute Kandidatur sei „keine Option“.[10]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Rainer Matheisen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. abgeordnetenwatch.de: Rainer Matheisen (FDP). Abgerufen am 28. Mai 2017.
  2. Uwe-Jens Ruhnau: Ehemalige Abgeordnete aus Düsseldorf erzählen: Über das Leben nach dem Aus. In: Rheinische Post. Rheinische Post, 12. November 2022, abgerufen am 18. November 2022.
  3. Rainer Matheisen MdL. FDP Kreisverband Düsseldorf, abgerufen am 19. November 2020.
  4. Das NRW-Semesterticket kommt. In: Campus Delicti #262. Januar 2008, abgerufen am 18. November 2020.
  5. Henn, Philipp: Wie bei den Großen, so bei den Kleinen. 28. März 2008, abgerufen am 1. August 2020.
  6. Initiative Düsseldorfer Gaslicht: Chronik der Bürgerbewegung, Seite 5 ff. Abgerufen am 18. November 2020.
  7. Neubauer, Ute: Düsseldorf: Ratssitzung in der Stadthalle. report-D, 14. Mai 2020, abgerufen am 18. November 2020.
  8. Landeswahlleiter NRW: Bei der Landtagswahl 2017 (vorläufiges Ergebnis) aus den Landeslisten der Parteien gewählt. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. Juni 2017; abgerufen am 26. Mai 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mik.nrw.de
  9. Sprecher der Cannabiskonferenz 2018. Deutscher Hanfverband, abgerufen am 18. November 2020.
  10. Uwe-Jens Ruhnau: Ehemalige Abgeordnete aus Düsseldorf erzählen : Über das Leben nach dem Aus. In: Rheinische Post. Rheinische Post, 12. November 2022, abgerufen am 18. November 2022.